Aktiviere deine Vorstellungskraft Die Kunst des Erlebens: Wie du von innen nach außen kommunizierst

„Man liebe die Kunst in sich, nicht sich in der Kunst“, sagte Konstantin Sergejewitsch Stanislawski. Wenn du das was du tun möchtest innerlich erlebst, kannst du viel pferdischer kommunizieren. Bevor du etwas umsetzt, denkst und fühlst du einfach was du tun möchtest. Das ist die Kunst des Erlebens. Nutze deine mentale Kraft und strahle so kraftvoller und überzeugender nach außen.

Stanislawski und die Kunst des Erlebens

Stanislawski war ein russischer Schauspieler, Schauspiellehrer und Regisseur. Er reformierte das Theater in Zeiten des Naturalismus, mit dem Ziel alles so lebensecht wie nur möglich darzustellen.

Er erarbeitete ein eigenes System, das noch heute gelehrt wird. Ein wichtiger Bestandteil dieses Systems ist die Kunst des Erlebens. Es besagt: Wenn du eine Szene wirklich glaubhaft und authentisch spielen möchtest, dann musst du die Gedanken denken, die deine Rolle denkt. Über deine Gedanken kommst du in das Gefühl. Dein Gefühl wird sich in deinen Handlungen spiegeln. Der Schauspieler sollte kurzum die Gefühle seiner Rolle fühlen. Ein möglichst naturalistisches Spiel könne man demnach nur von innen nach außen entwickeln.

Das kannst du dir so vorstellen: Eine Schauspielerin soll eine Szene spielen, in der ihre Rolle unglaublich glücklich ist. Die Schauspielerin überlegt sich, was diese Rolle denken könnte, was sie so glücklich macht. Sie denkt an Dinge, die sie selbst glücklich machen und dann kommen automatisch Bilder, ihre Vorstellungskraft wird aktiv. Daraufhin entstehen Emotionen. Kurzum: In diesem Moment fühlt sie sich glücklich.

Wie du von innen nach außen arbeitest

Bezogen auf das Pferd sind es häufig Gefühle wie Ruhe, wie Gelassenheit, Bestimmtheit, eine innere Energie, die wir benötigen um zu kommunizieren. Hier funktioniert es genauso: Du denkst daran was dich ruhig machst, du stellst es dir vor, du fühlst es. Dann drückst du es mit deinem Körper aus. Du kannst das auf alle Gefühle und Intentionen am Pferd übertragen. Das ist ein bisschen wie Mentaltraining am Pferd.

Du möchtest eine bessere Verbindung zu deinem Pferd? Arbeite auch hier von innen nach außen. Denke an diese Verbindung, stell dir vor, was dein Pferd tut um dir Verbundenheit zu signalisieren, entwickle deine eigenen Bilder dazu. Stell dir zum Beispiel vor, wie es freudig auf dich zu galoppiert wenn du es von der Weide holen möchtest. Jetzt fühle in die Emotionen hinein. Sie entstehen, sobald deine inneren Bilder auftauchen. Handle mit diesen Bildern im Hinterkopf, im Gefühl. Vielleicht wird dein Pferd nicht direkt auf dich zu galoppieren. Aber es wird deine innere Freude, deine Verbundenheit, deine Emotionen und Bilder wahrnehmen. Es wird sich lieber mit dir verbinden wollen, wenn du von innen nach außen handelst.

Oder du möchtest etwas ganz bestimmtest wie zum Beispiel, dass dein Pferd einen Schritt zur Seite tritt. Du bist am Putzplatz und hast gerade eine Seite schön sauber gebürstet. Jetzt ist die andere Seite dran. Dein Pferd steht aber zu nah an der Wand. Du stellst dich auf die Seite die du bewegen möchtest und denkst daran, was du möchtest – nämlich, dass dein Pferd einen Schritt zur Seite macht.

Du konzentrierst dich richtig darauf, stellst es dir bildlich vor. Arbeite auch hier von innen nach außen. Dein Körper wird deine innere Haltung spiegeln, dein Pferd wird dich verstehen. Wenn du doch einmal deutlicher werden musst, kannst du das in dieser Körpersprache tun, die du mit Hilfe deiner Vorstellungskraft aktiviert hast. Du wirst aussagekräftiger, feiner und klarer in deiner Kommunikation sein.

Man liebe das Pferd in sich...

Gedanken, Gefühle und Körpersprache sind einfach untrennbar miteinander verbunden. Pferde wissen und spüren das instinktiv.

Das funktioniert von diesen einfachen Dingen bis zum Reiten und zur Freiarbeit. Arbeite von innen nach Außen. Im letzten Schritt kommt die körperliche Aktion. Davor stehen Gedanke, Vorstellungskraft, Gefühl. Erlebe das was du möchtest in dir, bevor du es umsetzt.

Um zu meinem Einstiegszitat zurückzukommen würde ich sagen:

„Man liebe das Pferd in sich, nicht sich im Pferd.“